Wer im Alter zwischen fünfunddreissig und fünfzig Jahren kennt das nicht: Zwei bis drei Jahre nach dem Abschluss der Lehre oder dem Studium machte man sich Gedanken, wo man in fünf, zehn und zwanzig Jahren beruflich angekommen sein wollte.
Man suchte sich die Ausbildungen aus, die nötig waren, um seine beruflichen Ziele zu erreichen und konnte in der Regel sicher sein, dass sich der Ausbildungsmarkt nur moderat verändern würde.
Heute werden durch die rasante Entwicklung der Technik im Schnellzugtempo neue Ausbildungen geschaffen und eine langfristige Karriereplanung wird immer schwieriger.
Damit das «Karriere-machen» auch heute noch funktioniert, müssen wir am Ball bleiben. Wir können es uns nicht mehr leisten, uns auf einer abgeschlossenen Ausbildung auszuruhen und erst einmal Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. Ständiges Lernen und Weiterentwickeln ist heute nicht mehr Teil der Karriereplanung, sondern Notwendigkeit, wenn man seinen Job langfristig behalten will.
Nichts ist so beständig wie die Veränderung
Fähigkeiten die heute gebraucht werden, können morgen schon veraltet sein. Darum ist es wichtig, sich über berufliche Möglichkeiten und das entsprechende Ausbildungsangebot zu informieren.
Legen Sie Ihren Fokus nicht nur auf Ausbildungen, die ein Diplom zum Ziel haben. Achten Sie zusätzlich auf Weiterbildungen im Bereich von Social Media, auf neue Kommunikationsmittel und -wege und welche gesetzlichen Neuerungen sich in Ihrem Geschäftsbereich anbahnen.
Jedes Unternehmen formulierte eine Strategie und leitet daraus regelmässig seine Ziele für die nächsten drei bis fünf Jahre ab. Diese Ziele werden an die Abteilungen weiterdelegiert und die Abteilungs- und Teamleiter müssen diese mit ihren Teams umsetzen. So kann es passieren, dass langjährigen Mitarbeitenden die Fähigkeiten fehlen, die für das Erreichen der Abteilungsziele nötig sind.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich aus eigener Initiative weiterbilden, sich regelmässig mit Ihrem oder Ihrer Vorgesetzten austauschen und sich aktiv für die Weiterentwicklung des Unternehmens interessieren. Signalisieren Sie im Gespräch, dass Sie bereit sind, Neues zu lernen und so zur Unternehmensentwicklung beizutragen, bevor Sie mit der Notwendigkeit konfrontiert werden, sich weiterzubilden.
Am Ball bleiben und sich auf Veränderungen einlassen
Wer sich nicht weiterentwickelt, grenzt sich unbewusst selbst aus. Diese Ausgrenzung findet schleichend statt, da die jungen Arbeitskolleginnen und -kollegen nicht nur auf die aktuellen Marktbedürfnisse ausgebildet wurden, sondern die neuen Technologien auch im privaten Bereich nutzen und beruflich von diesen Erfahrungen profitieren.
Am-Ball-Bleiben heisst vor allem auch, dass Sie sich kontinuierlich mit Ihrer Persönlichkeit, die Sie als Mensch ausmacht, und Ihren Erfahrungen auseinandersetzen und sich überlegen, wie Sie diese mit den neuen Technologien verbinden können.
Dazu ist es nicht nötig, dass Sie sich alleine mit allen technischen Neuerungen auseinandersetzen. Lernen Sie von Ihren jungen Kolleginnen und Kollegen: Diese sind am Puls der Technik und sind ihrerseits für ihre berufliche Weiterentwicklung auf erfahrene Personen wie Sie angewiesen. Schaffen Sie durch ein gegenseitiges Mentoring eine Win-win-Situation für beide Seiten und stärken Sie nebenbei den Zusammenhalt im Team. Und was ist für ein Unternehmen wertvoller als ein gut funktionierendes Team, das sich für die Weiterentwicklung des Unternehmens einsetzt?
Bleiben Sie neugierig, mutig und lernen Sie, was immer sich Ihnen bietet. Sie wissen heute nicht, welche Anforderungen morgen in Ihrem Job auf Sie zukommen werden.
Herzlichst,
Ihre Petra Rohner